Die Wiederkehr des Augenblicks
Freitag, 19. April 2013, 20 Uhr
Gedichte: Dirk Dasenbrock
Piano: Wolfgang Mechsner
Rathausfoyer Vechta
Eintrit: 6,-/4,- Euro
Manchmal gibt es diese besonderen Momente. Momente voller Schönheit und Sehnsucht und
plötzlicher Erkenntnis, Momente, die unwiederbringlich sind, die nicht wiederkehren. Und es sind genau diese Augenblicke, die OV-Kultur-Redakteur Dirk Dasenbrock in seinen Gedichten festhält.
Drei Gedichtbände hat er bereits veröffentlicht. Im April erscheint – pünktlich zu der Veranstaltung im Vechtaer Rathaus – ein weiterer Band mit dem Titel „23 Gedichte“, eine kleine Zusammenstellung aus den ersten drei Bänden. Am 19. April liest Dirk Dasenbrock eine Auswahl seiner Gedichte – und der Pianist Wolfgang Mechsner spielt dazu. Es soll eine gute Stunde in wechselseitiger Kunstausübung werden. Ein Text-Musik-Dialog.
Dasenbrock schreibt kurze Verse. Seine Sprache ist reduziert, aber klar, manchmal mit Verweisen auf andere Autoren. „Aber die Verweise sind nicht zwingend“, sagt er. Die Gedichte verstehe man auch so. Das sei wichtig. Und so drängen die kurzen Zeilen dem Leser nichts auf, lassen vielmehr Platz für eigene Gedanken; stimmen mal nachdenklich oder spiegeln eigene Erfahrungen wider. „Das ist gut, kein Aufwand, kein schöngeistiger Schall und Zierrat“, schrieb der deutsche Dichter Christoph Meckel einmal über diese Gedichte Dasenbrocks. Die Momente, die Dirk Dasenbrock beschreibt, finden sich etwa in der Natur oder lassen die Kindheit
wieder aufleben, so wie in den Versen „Am See“: „Der Moment // als ich mit fünf / die Arme ausbreitete und / mit Anlauf in den See sprang // der Moment“. Das ist so ein Augenblick, der nicht wiederkommt, den man aber auch nicht vergessen hat, so ein kleiner Moment, der sich so beinahe golden erinnert. Das ist Leben in fünf Zeilen gepackt. Einfach, klar und eindeutig poetisch.
Die sinnliche Ebene ist es auch, die Dirk Dasenbrock und Musikprofessor Wolfgang Mechsner in der Abendlesung im Rahmen des Vechtaer Bücherfrühlings am 19. April ansprechen wollen. „Die Wiederkehr des Augenblicks“ heißt die Veranstaltung. Dasenbrock liest Gedichte, zwischendurch spielt Mechsner Klavier. Alles ist miteinander verwoben und gibt dem Abend so eine ganz eigene lyrisch-musikalische Dynamik. Wolfgang Mechsner, Professor für Musik an der Universität Vechta, versteht es, sowohl Klassik, als auch Jazz virtuos zu beherrschen. Das ist selten, fast ein Alleinstellungsmerkmal. Was Mechsner an dem Abend genau spielen wird, steht allerdings noch nicht fest.
Ein bisschen Geheimnis schadet nichts, weder in der Musik noch in der Poesie.