“fast” Faust ein “schneller” Faust
vom 20.05.2011 im Gymnasium Damme
Goethe soll nach der Fertigstellung des “Faust” gesagt haben :”Hier, nehmt den Text und macht damit, was ihr wollt.” Sehr geschickt hat dies der österreichische Dramatiker und Wahlberliner Albert Frank in seiner Komödie fast Faust umgesetzt, die 1999 am Kleist-Theater, Frankfurt/Oder uraufgeführt und bis heute in Deutschland mehr als 500 mal auf die Bühne gebracht wurde. Der Autor stutzte den mehrstündigen Goethe-Klassiker auf das Format von 90 Minuten.
Die Aufführung am Gymnasium Damme am 20. Mai fesselte bereits am Vormittag fast 400 Schüler in der Aula des Gymnasiums und begeisterte ein Publikum von rund 80 Besuchern bei der Abendvorstellung.
In der Inszenierung der Kulturschule Leipzig bekommt man praktisch die komplette Faust-Geschichte geboten, aber nicht stundenlang, sondern in 90 Minuten. Dabei wird Goethe im Original gesprochen, verkürzt zwar, aber unverfälscht, auf das Wesentliche konzentriert und eingebettet in die Beziehungsgeschichte der beiden Darsteller, die alle 57 Rollen des Stückes letztlich zu zweit übernehmen, wobei sie in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen und dabei das Publikum auch an ihren persönlichen Konflikten teilhaben lassen. Mit wenigen Mitteln und einem Minimum an Requisiten gelang es den beiden Multitalenten mit brillanter Gestik und Mimik den hintergründigen, teils skurrilen Humor von Albert Frank in Szenen zu setzen und auch das Publikum in die Inszenierung mit einzubeziehen. Quittiert wurde diese brillante schauspielerische Leistung von Daniela Frese und Günther Keilhauer mit begeistertem Beifall.
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zu den Darstellern:
Günther Keilhauer wurde in Leipzig als Schauspieler ausgebildet und hat bis 1993 für die Leipziger Spielgemeinde gespielt.
Seit 1994 war Günther Keilhauer am Anhaltinischen Theater in Quedlinburg und der Freilichtbühne in Thale beschäftigt. Er ist freiberuflicher Schauspieler seit 1996 mit Engagements am Theater Annaberg, bei den freien Komödianten Halle und bei den Störtebecker Festspielen in Ralswiek auf Rügen. Günther Keilhauer hat eine zusätzliche Ausbildung als Stuntman und arbeitet zeitweilig als Kampfchoreograph am Theater der Jungen Welt in Leipzig. Im Leipziger Jugendtheater Theatrium hat er bereits mit Jugendlichen inszeniert. Günther Keilhauer erarbeitet zur Zeit eine Choreographie mit Jugendlichen in Leipzig und nimmt damit am Wettbewerb “Kinder zum Olymp” teil.
Daniela Frese hat am Staatstheater in Kassel eine Ausbildung zur Bühnenbildnerin absolviert und war zusätzlich im Bereich Requisite tätig.
Sie war von 1993-1995 am Thüringischen Landestheater in Meiningen Assistentin des Ausstattungsleiters angestellt. Im Jahre 1995 hat sie eine Ausbildung zur Regisseurin in Weimar begonnen und zusätzlich Schauspielunterricht genommen. Daniela Frese ist seit 1999 als Regisseurin und Schauspielerin in der Kulturschule tätig. Sie lebt seit 2003 in Leipzig und arbeitet auch als Autorin für Kinder- und Jugenstücke. 2004 hat sie zusätzlich eine Ausbildung als Veranstaltungstechnikerin abgeschlossen. Im Jahre 2009 erschien ihr erstes Kinderbuch.