Gespräch zur Kunst
Bericht vom 01.07.2012
Scheune Leiber
Moderation: Heinz-Jürgen Myl
In der Reihe Gespräche zur Kunst des Dammer Kunst+Kultur-Kreis e.V. fanden sich am Sonntag, den 01.07. ca. 20 Kunstinteressierte in der Scheune Leiber ein, um unter der wortgewandten Moderation von Heinz-Jürgen Myl Einblicke in die Wertung von Kunst, hier anlässlich der laufenden Ausstellung der Koreanerin Sun-Rae Kim, zu geben.
Schnell wurde eins klar: Ob Alt oder Modern, Kunst muss in der Entstehung immer vor dem geschichtlichen Hintergrund gesehen werden.
Wenn früher Malereine in sogenannten Malfabriken in großer Menge entstanden, so ist heute ein anderes Wertverständnis vorherrschend und die Vielfalt der unterschiedlichsten Kunst auch für jedermann zugänglich. Anhand eines klischeehaften Bildes aus den 50-er Jahren wurde sehr angeregt diskutiert, ob es denn Kunst sei oder nur Dekorationszwecken diene. Vor dem Hintergrund, dass im Neuaufbau der Republik auch das traute Heim dekoriert werden musste, durchaus damals auch ein Wirtschaftszweig in der Kunstherstellung, der nicht zu vernachlässigen war.
Heute spielen sicherlich neue Formen, Materialien, Herstellungstechniken und vor allem neue Ansätze (=Ideen) eine große Rolle in der Kunstszene.
Anhand einer 3-D Skulptur von Ralf Lake, die der Kunstkreis angekauft hat, wurde man sich schnell einig, dass es spannend ist, sich diese Skulptur näher zu betrachten und aus verschiedenen Perspektiven zu sehen. Hier sprachen Form und Farbe die Betrachter schnell an.
Als Kontrast hatte Myl ein Bild aus dem Konstruktivismus von dem Osnabrücker Künstler F. Vordemberge-Glidewart mitgebracht: Minimalistische Rechtecke und Dreiecke in Farbgebung und Anordnung so sicher auf dem Papier, dass keine Ergänzung oder ein Weglassen für den Betrachter möglich war.
Die abschließende Grundfrage war immer: Würde man sich dieses Kunstwerk in seine Umgebung holen?
Die Antworten waren immer, so wie die Kunst nun mal ist, vielfältig: Einige der Diskutierenden suchten Entspannung , andere verbanden mit dem Kunstwerk die Spannung, dass man immer neue Seiten an einer Sache entdecken kann, wenn man sich nur mal mit der Sache auseinandersetzt und sie mal mit anderen Interessierten diskutiert.
So war es denn auch gelungenes Gespräch und der Kunst+Kultur-Kreis bedankte sich bei allen für das spannende Gespräch.