Die Symbolkraft alter Kulturen trifft auf aktuelle Anliegen
Der Dammer Künstler Hans-Jürgen Pille stellt sein Werk, einen Totempfahl, im Rahmen des Dammer Skulpturendpfades als Leihgabe der Öffentlichkeit zur Verfügung. Betreut wird der Skulpturenpfad vom Kunst+Kultur-Kreis Damme e.V. in der Person und im ehrenamtlichen Engagement von Franz-Josef Nordhoff. Damit ist der Skulpturenpfad auf derzeit 36 Skulpturen angewachsen und wird mit der Neuheit sowohl in der Vielfalt als auch in der Art der Darstellungen bereichert.
Das Kunstwerk heißt Totem-Wal”, ist aus einem Douglasien-Holzstamm mit der Kettensäge gefertigt, mit Öl und Lasuren bemalt und hat eine Gesamthöhe von 5,3o Metern. Es steht seit dem 27.03..2008 auf dem Parkplatz hinter der Leiber-Scheune und ist sowohl von der Mühlenstraße her als auch über die Friedhofstraße erreichbar. Gefertigt hat es der Künstler bereits im Sommer 2007.
Der Wal, hier maßgeblich namensgebend für das Kunstwerk, hat auch in unserer Zeit eine hohe Symbolkraft und Bedeutung in der Diskussion um Artenschutz und Klimawandel. Die Verbundenheit des Menschen mit Tierarten ist im Totemismus uralter einfacher Jäger-Kulturen verankert und hat seine größte Bedeutung bei den Aborigines in Australien und einigen Indianergruppen in Nordamerika.
Verarbeitet hat der Künstler diese Thematik in einem Totempfahl, einer Symbolfigur, die in der Literatur oft auch als Wappenpfahl bezeichnet wird. Der Wal, am Ende des Pfahls dargestellt, gilt in alt hergebrachten Kulturen als Träger uralten Wissens. Der Donnervogel mit seinen allzeit ausgebreiteten Flügeln an der Spitze wacht über allem und trägt unterhalb ein zweites Gesicht. Die Darstellung eines Bären folgt darunter und steht für die Kraft des meditativen Zustands. Der Lachs in den Pranken des Bären verdeutlicht das Anschwimmen gegen stärkste Strömungen auch unter erheblicher Bedrohung.
Bei der Aufstellung des Kunstwerks: (von links) Bernard Decker, Franz-Josef Nordhoff, Hans-Jürgen Pille und Bürgermeister Gerd Muhle