Mehrfacher deutscher Poetry Slam Meister
fasziniert in der Scheune Leiber mit seinen Gedichten
Bericht vom 20. Mai 2015
Gedichte können begeistern, können Lebensfreude wecken und zum Lachen bringen. Davon konnten sich rund 120 Zuhörer am Mittwochabend in der Scheune Leiber überzeugen. Der Kunst+Kultur-Kreis Damme hatte zu „Holger, die Waldfee“ mit Lars Ruppel eingeladen. Der ist deutscher Meister im Poetry Slam und hat das Vortragen von Gedichten zu seinem Beruf gemacht. Für ihn haben Gedichte und Worte eine „unglaubliche Macht“. Die nutzt er auch bei seinem Projekt „Weckworte“, bei dem er Alzheimer-Patienten Gedichte von Goethe über Ringelnatz bis zu Heinz Erhardt vorträgt. Sein Ziel ist es, durch Worte Lebensfreude zu wecken.
In seinem Bühnenprogramm setzt er auf selbstverfasste Gedichte, die einen kritischen Blick auf die Menschen und die Gesellschaft werfen. in seinem Gedicht von „Herrn Specht“ reimt er: „Wenn man sich die Bilanz ansah / die Dank Herrn Specht fantastisch war / kam vom Chef geradebrecht / ein läppisches: „Nicht schlecht, Herr Specht!“. Er gestikuliert mit den Armen, schreit und flüstert, imitiert Stimmen und schneidet Grimassen. Immer wieder bezieht er das Publikum mit ein. Gerne setzt er Redensarten in Gedichten um, wie in „Heide Witzka“ oder „Alter Schwede“. Letzteres ist die Geschichte eines stolzen schwedischen Holztischlers, der verflucht wird, Möbel aus Spanplatten für einen blau-gelben Katalog herzustellen. „Jenen Bund der Schweden / die nur mit einer Axt / aus jedem Baum ein Möbel bauen können / und sich selbst Ikea nennen“, reimt Lars Ruppel.
Mit 16 Jahren nahm Lars Ruppel zum ersten Mal an einem Poetry Slam teil. Seitdem ist er begeistert von Gedichten und der Macht der Worte. „Ein Gedicht sind konservierte Gefühle“, sagt Ruppel. Auch das Dammer Publikum ließ sich von dieser Macht begeistern. Immer wieder gaben sie Zwischenapplaus und nach einigen Zugaben entließen sie Lars Ruppel mit einem langen Schlussapplaus. (Bkm)
Fotos: klika