Applaus für Prof. Dr. Dorothee Römhild

Gleich zwei hochkarätige Literaturwissenschaftler mit Bezug zu Damme
zu Gast bei Broermann

Bericht von der Lesung und Buchbesprechung
zur Reihe „Literatur am Pult“
mit Prof. Dr. Dorothee Römhild
am 24.10.2013
in der ehemaligen Gaststätte Broermann in Borringhausen

Prof. Dr. Dorothee Römhild

Prof. Dr. Dorothee Römhild  (Foto: Elena Scholz)

Prof. Dr. Dorothee Römhild, Literaturwissenschaftlerin an der Universität Osnabrück und gebürtige Dammerin, stellte die Lebensgeschichte und das Werk der Autorin Monika Maron vor und erläuterte den Zusammenhang zwischen „Ach Glück“ und Marons früherem Roman „Endmoränen“. In beiden Romanen spielt die Protagonistin Johanna Märtin, die zentrale Rolle, die sich erneut auf die Suche nach ihrem Lebensglück macht.

Erzählt wird von Johannas Entfremdungserfahrung mit dem Ehemann Achim und der Glückserfahrung durch den Hund Bredow, benannt nach einer Autobahnausfahrt, an der sie diesen entdeckt und mitgenommen hat. Obgleich der Hund kein geringer Bestandteil eines neuen Aufscheinens von Lebensglück im Leben der Johanna Märtin zu sein scheint, gibt es auch in diesem Roman kein Happy End. Ob Johanna ihr Glück in Mexiko findet, lässt der Roman vielmehr offen. Ob Hunde nun einen besseren “Flow” haben, als die meisten Menschen, und was es bedeutet, wenn jemand “auf den Hund gekommen ist”, wurde anhand vieler interessanter Beiträge untersucht.

In der sehr angenehmen Atmosphäre der ehemaligen Gasstätte Broermann in Borringhausen setzten sich die gut 30 Zuhörer anschließend mehr als 2 Stunden intensiv mit den Inhalten des Buches auseinander. Immer wieder angereichert wurde die offene und angeregte Diskussion mit sehr eindrucksvollen Lesungen von entscheidenden Textstellen durch den Ehemann und Begleiter von Dr. Römhild, Prof. Dr. Volker Neuhaus, gleichfalls Literaturwissenschaftler, der u. a. eine Passage vortrug (S. 202), die sich – in der Person des Fernseh-Literaturkritikers Oskar Wolke – mit dem kürzlich verstorbenen Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki befasst, und den Dr. Neuhaus bei seinem Vortrag in wunderbarer und höchst unterhaltsamer Weise parodierte. Begeistert durch seine Beiträge hoffen nun das Publikum und die Organisatorinnen vom Ressort Literatur des Kunst+Kultur-Kreises, im nächsten Jahr Prof. Dr. Neuhaus für eine Lesung aus seinen biografischen Werken zu Günter Grass zu gewinnen.